Temporäre Ausstellung

Stay Stoned: Wahnsinn, Cannabis & Tattoos

Eine neue Ausstellung im Hash Marihuana & Hemp Museum in Barcelona, Stay Stoned: Wahnsinn, Cannabis & Tattoos, erforscht das aufeinandertreffen von zwei bisher kontroversen Themen: Cannabis und Tattoos. Diese Ausstellung, die zuvor in unserem Museum in Amsterdam zu sehen war, zeigt eine neue Sammlung von Cannabis-Tattoo-Kunst aus dem Buch Stay Stoned Vol. II., das von den Tattoo-Experten Gilberto Cannarozzi und Samuele ‘Sem Boy’ Salvadori zusammengestellt wurde (veröffentlicht 2022). 

Der Marihuana-Marlboro-Mann

Tätowierungen und Cannabiskonsum sind seit Tausenden von Jahren Teil der menschlichen Kultur, sei es zu zeremoniellen oder zu Freizeitzwecken, aber erst in den frühen 1970er Jahren tauchten Tätowierungen auf, die die Liebe zu Cannabis zeigten. Lächelnde Grasblätter, bekiffte Zeichentrickfiguren, der Zick-Zack-Mann (die rätselhafte Antwort des Marlboro Man) und Pin-up-Girls auf Cannabisblüten, Joints und Bongs sind seit diesen revolutionären Jahren beliebte Motive für eine dauerhafte Verzierung. 

Vom Untergrund zum Mainstream 

Da sich sowohl Cannabis als auch Tätowierungen in vielen Teilen der Welt der Akzeptanz durch den Mainstream nähern, fällt das Stigma, das sie umgibt, immer mehr ab. Die Notwendigkeit, sowohl den Cannabiskonsum als auch die Hautkunst zu verbergen, um sich eine Beförderung zu sichern oder den “richtigen Eindruck” zu machen, ist nicht mehr so dringend. Laut Museumsgründer Ben Dronkers können Cannabis-Tattoos “…eine Liebeserklärung, ein rebellisches Statement, ein Zeichen der Freiheit, ein aktivistischer Akt oder vielleicht sogar eine unklare Entscheidung sein – es ist schon etwas Besonderes, ein dauerhaftes und sichtbares Zeichen der Liebe zur Pflanze zu bekommen”. 

Neue Wendungen bei klassischen Tattoo-Motiven

An Tattoo-Motiven mangelt es nicht, von aufwendigen Sonderanfertigungen, die mehrere Sitzungen erfordern, bis hin zu den als “Flash” bekannten Bildern von der Stange, die die Wände der meisten Tattoo-Studios schmücken. Stay stoned: Wahnsinn, Cannabis und Tattoos zeigt nicht weniger als fünfzig neu angefertigte Gemälde, Zeichnungen und Flash-Motive, die klassische Tattoo-Motive neu interpretieren und zeigen, dass das Genre der Cannabis-Tattoos auch heute noch lebendig ist. 

Psychedelische Plakatkunst

Zu den präsentirten Tattoo-Künstlern gehören Danny Boy, Jondix, Bill Loika, Robert Ryan, Tomas Redrey und Henk & Morris Schiffmacher. Ein historischer Kontext zu diesen modernen Entwürfen wird durch eine Ausstellung von farbenfroher, psychedelischer Plakatkunst aus den 1970er Jahren geschaffen, die aus der Museumssammlung ausgewählt wurde und sich auf Bilder bezieht, die in den ursprünglichen Cannabis-Tätowierungen zu sehen sind. Fans von Tattoos und Cannabis, aber auch von zeitgenössischer Designgeschichte und modernen Subkulturen kommen hier voll auf ihre Kosten. 

Stay stoned: Wahnsinn, Cannabis und Tattoos 
13. Mai 2023 bis 17. März 2024
Eröffnung: Freitag, 12. Mai, um 19.00 Uhr 

Über die Gastkuratoren

Samuele Salvadori, auch bekannt als “Sem Boy”, ist ein italienischer Tattoo-Künstler, der derzeit in der Toskana lebt, wo er als Artist-in-Residence bei Old Boys in Livorno und Classic Tattoo in Viareggio tätig ist. Als Fan von Fanzines und Büchern, seit er in jungen Jahren auf Punk-Konzerte ging, begann er 2012 mit dem Tätowieren und spezialisierte sich auf den traditionellen Stil. Er lässt seine Liebe zu Cannabis in seine Praxis einfließen und macht es zu einem wiederkehrenden Thema in seinen Entwürfen.

Gilberto Cannarozzi ist ein italienischer multidisziplinärer Künstler mit Sitz in den Niederlanden. Seit den frühen 2000er Jahren, als er mit dem Skateboarden begann, hat er sich für Grafikdesign, Fanzines und Zeichnungen begeistert – eine Leidenschaft, die seine künstlerische Praxis seither beeinflusst hat.

Stay Stoned ist ein Projekt, das aus einer langjährigen Freundschaft zwischen Samuele und Gilberto entstanden ist, die auf ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Tattoos, Grafikdesign und Veröffentlichungen beruht.