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Die Geschichte des medizinischen Cannabis

Cannabis wird seit mehr als 5.000 Jahren als Arzneimittel verwendet.

Dank wissenschaftlicher Forschung wird von Jahr zu Jahr mehr über die vielfältigen medizinischen Anwendungen von Cannabis bekannt.

Stil von David Teniers dem Jüngeren, einem Alchemisten bei der Arbeit, c. 1660-70.

Stil von David Teniers dem Jüngeren, einem Alchemisten bei der Arbeit, c. 1660-70.

Trichome

Trichome. Foto: Hawoodrose.

Bedrocan

Foto: Floris Leeuwenberg.

Antiken medizinischen Utensilien

Medizinischen Cannabis im Museum

Ein erheblicher Teil der Sammlung des Hash Marihuana & Hemp Museums besteht aus antiken medizinischen Utensilien, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Medizin und Pharmakologie gewähren. Es gibt auch etliche Gemälde aus dem 16.  Jahrhundert von Apothekern/Ärzten, die Patienten mit Cannabis versorgen; also aus einer Zeit, als der Stoff selbstverständlicher Bestandteil eines jeden Arztkoffers war. Obwohl die stärkeren psychotropen Eigenschaften der Pflanze bis zum 19. Jahrhundert für Europäer nicht verfügbar waren, verwendete man bis dahin die Wurzeln und Blätter der Pflanze und verabreichte sie für gewöhnlich in Umschlägen, um geschwollenen, steifen oder schmerzenden Gliedern Linderung zu verschaffen. 

Die Entdeckung von medizinischem Cannabis

Die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis wurden mit ziemlicher Sicherheit zufällig entdeckt. Der früheste Gebrauch, den die Menschheit von der Cannabispflanze machte, war der Verzehr ihrer nahrhaften Samen, die sich in den bestäubten Blüten der weiblichen Cannabispflanze entwickeln. Die Entdeckung der gesundheitlichen Vorteile von Cannabis sollten in dem Bewusstsein und der Nutzung solcher Lebensmittel als Medizin, einer antiken Tradition in verschiedenen Teilen der Welt,  gesehen werden. Die Blüten und kleinen Blätter, die sie umgeben, sind von winzigen Harzdrüsen überzogen. Diese enthalten die Cannabinoide, also die medizinisch aktiven Bestandteile.

Vermutlich hat es nicht sehr lange gedauert, bis unsere Vorfahren bemerkt haben, dass diese üppige Nahrungsquelle ungewöhnliche Nebenwirkungen hat, wenn neben den Samen auch Blütenteile gekocht und gegessen wurden. Vielleicht wurden einige Blüten auch aus Versehen verbrannt. Die Inhalation des Rauchs erzeugte Effekte, welche unsere Verfahren sicher schnell bemerkten. Aus dem zufälligen Verzehr entwickelte sich eine zielgerichtete Anwendung, und diese könnte man als Geburtsstunde der Pharmakologie bezeichnen.

Moderne Anwendungen von Cannabis als Medizin

In vielen Teilen der Welt kann man zurzeit ein wachsendes Interesse an der medizinischen Anwendung von Cannabis beobachten. Neben modernen Cannabis-Medikament-Verpackungen präsentiert die Sammlung des Museums antike Behälter aus vergangenen Zeiten. Die Packungen von heute reichen von vorgerollten Cannabiszigaretten in Plastiktaschen, die mit einem Apothekenstempel versiegelt sind, bis hin zu den weißen Plastikbehältern mit dem Etikett „Cannabis Flos” mit ihren unverkennbaren gelben Deckeln, in denen das niederländische Cannabis auf Rezept geliefert wird. 

Die Liste der medizinischen Anwendungen von Cannabis wird von Jahr zu Jahr länger. Der folgende Abschnitt behandelt nur einige der wichtigsten Anwendungen, die allesamt durch mehrmalige wissenschaftliche Studien belegt sind.

Zwar befürworten wir die medizinische Anwendung von Cannabis voll und ganz, dennoch sollte diese Webseite nicht als Behandlungsanleitung benutzt werden. Wir raten Ihnen dringend an, einen qualifizierten Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen, bevor Sie sich selbst medikamentös behandeln. 

Glaucom

Das Glaukom ist eine unheilbare Erkrankung, die den Sehnerv schädigt und zu unwiderruflicher Blindheit führt. Eine der Hauptursachen ist der Augeninnendruck, also ein erhöhter Druck innerhalb der Flüssigkeiten des Augapfels. Cannabis kann den Augeninnendruck nachweislich verringern, wodurch das Risiko der Schädigung des Sehnervs vermindert und das weitere Fortschreiten des Glaukoms verhindert wird. 

Das Glaukom ist so weitverbreitet, dass es als die zweithäufigste Ursache für Blindheit in den USA gilt. Diese Krankheit kann einfach und effektiv mit Cannabis behandelt werden, unabhängig davon, ob er geraucht, gegessen oder verdampft wird. Ungefähr die Hälfte aller Glaukom-Patienten vertragen die pharmazeutischen Medikamente, die ihnen gegen die Krankheit verschrieben werden, schlecht. Wenn zum Beispiel Augentropfen verschrieben werden, gelingt es vielen Patienten nicht, diese mit der nötigen Regelmäßigkeit und Sorgfalt anzuwenden, wodurch die Therapie wirkungslos bleibt.

Krebs- und AIDS-Behandlungen

Auch wenn es keine Therapie für Krebs selbst darstellt, hat sich Cannabis für viele Krebspatienten als äußerst wertvoll erwiesen, und zwar als ein appetitanregendes Mittel, das auch die häufig als Nebenwirkung der Chemo- und Bestrahlungstherapie auftretende Übelkeit unterdrückt. Zur Aufrechterhaltung des Gewichts und der Gesundheit ist das unglaublich wichtig, denn hierdurch erhält der Körper des Patienten bessere Chancen, gegen den Krebs anzukämpfen. 

Dasselbe gilt für Menschen, die an AIDS leiden. Viele Medikamente zur Behandlung dieser Krankheit erregen ebenfalls Übelkeit und Gewichtsverlust. Chemische Appetitanreger und Medikamente zum Unterdrücken des Brechreizes haben mehr Nebenwirkungen als Cannabis, und zudem kann ihre Wirksamkeit in Kombination mit anderen Medikamenten, die dem Patienten gegen die Krankheit verschrieben werden, beeinträchtigt werden. 

Arthritis, Rheumatismus und Entzündungen

Osteoarthritis und rheumatische Arthritis verursachen schmerzhafte, geschwollene Glieder und Steifheit. Der Verzehr von Cannabis wirkt sowohl entzündungshemmend als auch analgetisch (schmerzlindernd ohne Verlust des Bewusstseins). Medizinische Studien haben bewiesen, dass die Verwendung von Cannabis Entzündungen und morgendliche Steifheit eindämmt und die Beweglichkeit vergrößert. Dagegen haben pharmazeutische Medikamente, die Arthritis-Patienten verordnet werden, um dieselben Verbesserungen zu erreichen, zahlreiche unangenehme und manchmal sogar gefährliche Nebenwirkungen, unter anderem Geschwüre, schwerwiegenden Gewichtsverlust und Probleme mit der Atmung.

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