Cannabis Sativa
Cannabis Sativa gilt weltweit als die am meisten verbreitete Cannabisform und mit vielen möglichen Anwendungen.
WeiterlesenDie Ruderal-Pfanzengattung wächst für gewöhnlich an Straßenrändern oder auf brach liegendem Ackerland.
Cannabis Ruderalis wird vorläufig als dritter Cannabistyp beschrieben, da die Botaniker nicht genau wissen, ob es gerechtfertigt ist, sie als eigene Spezies zu bezeichnen. Die Ruderalis ist eine wild wachsende Sorte, die aus Russland, Mitteleuropa und Zentralasien stammt und die an das rauere Klima dieser Gebiete angepasst ist. Ob sie nun als Variation der einzigen Cannabisspezies oder als eine davon zu unterscheidene, eigene Spezies angesehen wird — es ist auf jeden Fall wahrscheinlich, dass die Ruderalis-Cannabistypen von den Indica-Sorten abstammen, und diese wiederum vermutlich von den Sativas.
Die Unterschiede zwischen diesen drei Sorten in Bezug auf Wachstum und Vermehrung können mit den völlig verschiedenen Umweltbedingungen erklärt werden, die der ursprünglich tropische Phänotyp Cannabis Sativa L. angetroffen hat. Als er sich nach der letzten Eiszeit immer weiter nördlich des Äquators ausgebreitete, entwickelten sich die verschiedenen Typen, um in den neuen Klimazonen überleben zu können. Auch menschliche Eingriffe in die Natur und der Ackerbau haben die Genpoole der Indicas und Sativas erheblich beeinflusst, diejenigen der wild lebenden Ruderalis jedoch in weit geringerem Ausmaß.
Eine typische Cannabis Ruderalis-Pflanze ist ausgesprochen kleinwüchsig, sie wird oft nur zwischen 30 und 80 cm hoch, wenn sie ausgewachsen ist. Sie bringt nur wenige Zweige hervor und hat breite Blätter mit dicken Fingern, ähnlich wie die Cannabis Indica. Zu Beginn der Blütezeit erreicht die Ruderalis sogar eine noch geringere Höhe als eine Indica-Sorte.
Das bemerkenswerteste Kennzeichen der Ruderalis-Sorte ist ihre Fähigkeit, dem individuellen Alter einer Pflanze gemäß zu blühen (und sich deshalb zu vermehren), und zwar unabhängig von der Photoperiode, in der sie wächst.
Bei fast allen blühenden Pflanzen wird die Vermehrung durch saisonale Klimaänderungen ausgelöst, insbesondere durch die Anzahl der Stunden mit Tageslicht. Die Fähigkeit der Pflanze, den Beginn der Blüte von Veränderungen in sich selbst statt von Umweltveränderungen abhängig zu machen, nennt man „auto-flowering“ (Selbst-Blüte).
Cannabis Ruderalis beginnt zu blühen, wenn sie ein bestimmtes Reifestadium erreicht hat — etwa zu der Zeit, in der sie ihr fünftes bis siebtes Blätterpaar bildet (das fünfte bis siebte Nodium), was normalerweise nach ungefähr fünf bis sieben Wachstumswochen geschieht. Wenn die Cannabis Ruderalis einmal zu blühen angefangen hat, dann dauert die Blüte so lange an, bis die Pflanze aufgrund anderer Umweltfaktoren (vor allem des Wintereinbruchs) abstirbt. Die anderen Cannabissorten können normalerweise erst absterben, wenn sie die Vermehrung abgeschlossen haben, oder sie können — bei einer langen Photoperiode — zum Wachstumszyklus zurückkehren.
Die ausgezeichnete Anpassung der Cannabis Ruderalis an kurze, kühle Sommer kann besonders in anderen Bereichen beobachtet werden. So ist die Ruderalis imstande, ihren kompletten Lebenszyklus — vom Dasein als Samenkorn bis hin zur eigenen Samenproduktion — in nur zehn Wochen zu vollenden (obwohl es im Allgemeinen eher 12 bis 14 Wochen dauert). Ihre Samen lösen sich leicht ab und können selbst in gefrorenem Boden mindestens eine Saison überleben — bis die Witterungsverhältnisse günstig genug sind, um ein erfolgreiches Wachstum zu ermöglichen. Die Samen können selbst dann überleben, wenn ihre Schalen durch darauf tretende Menschen oder Tiere aufgebrochen werden. Dieser Zustand kann bei einigen Ruderalis-Sorten sogar die Keimung der Samen fördern.
Die wilden Cannabis Ruderalis-Sorten verfügen fast immer über einen geringen THC-Gehalt und einen relativ hohen Gehalt an CBD.
Während die reinen Ruderalis-Sorten in Bezug auf Fasern oder die Verwendung als Genussmittel nur geringen Wert haben, sind ihre Widerstandsfähigkeit, ihre Fähigkeit zum Selbst-Blühen und ihre extrem schnelle Reifung für Cannabiszüchter von großem Interesse. Die Hybriden, die aus der Kreuzung einer Indica- mit einer Ruderalis-Sorte erzeugt werden, erweisen sich gegenwärtig als eine der am frühesten reifenden Freilandpflanzen, die es gibt.
Besonders gut eignen sich die Ruderalis-Hybriden auch für medizinische Anwendungen, zum Beispiel in Fällen, in denen der therapeutische Nutzen des CBD bevorzugt wird, da die Ruderalis Pflanzen nicht die mit den stark THC-haltigen Sorten einhergehenden psychotropen Effekte mit sich bringen.
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