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Plastik auf Hanfbasis

Leicht und biologisch abbaubar.

Hanfplastik ist das ultimative Material der Zukunft.

Bioplastik

Eine nachhaltige Alternative

Nachdem die Fasern aus den Hanfstängeln entfernt wurden, besteht der restliche Teil zu 77 % aus Zellulose, einem in Bäumen und Pflanzen vorhandenen Baustoff, aus dem sich biologisch abbaubares Plastik herstellen lässt. Hanf wächst von Natur aus wie Unkraut und ist somit ein sehr effizientes Gewächs für diese nachhaltigen Kunststoffarten, die auch `Bioplastik´ genannt werden. Sie sind leicht, biologisch abbaubar und können als Ersatz für eine Vielzahl von petrochemischen Kunststoffarten (Kunststoff auf der Grundlage von Öl) dienen.

Reduzierung des Treibhauseffektes

Hanfplastik und andere Hanfprodukte können zur Reduzierung des Treibhauseffektes beitragen, weil Hanf sozusagen den schädlichen Kohlenstoff aufsaugt. Während des Wachstums absorbiert der Hanf das umweltschädliche Kohlenstoffdioxid (CO2), wobei er den Kohlenstoff (das Grundelement aller Pflanzen und Tiere) aus der Erdatmosphäre festhält und Sauerstoff freisetzt. Durch die Verwendung von Hanf für die Herstellung von langlebigen Materialien wird verhindert, dass dieser Kohlenstoff wieder als CO2 in die Luft gelangt. So wird der Erderwärmung entgegengewirkt, wohingegen die Produktion von Kunststoffen aus Erdöl einen höheren CO2-Ausstoß und giftige Nebenprodukte zur Folge hat.

Das Hanfauto von Henry Ford

Hanfplastik ist jedoch kein neues Produkt. Für die Produktion der allerersten Kunststoffarten war Hanf wegen seines hohen Zellulosegehalts unverzichtbar. Der berühmte Autohersteller Henry Ford glaubte hoch und heilig an die Pflanze:

Warum sollten wir Wälder abholzen, die für ihr Wachstum Jahrhunderte gebraucht haben und Rohstoffminen erschöpfen, die sich in unzähligen Jahren gebildet haben, wenn wir jährlich das Äquivalent von Wald- und Bergwerksprodukten auf einem Hanffeld ernten können?

1941 stellte Ford einen Prototypen her, der das gigantische Potenzial von Hanf unter Beweis stellte, wenn dieser Rohstoff mit innovativer Technologie kombiniert wird. Die Karrosserie des Wagens bestand aus einem Verbundkunststoff, der sich aus einem Harzbindemittel und 70 % Hanffasern, vermischt mit Stroh und Sisal zusammensetzte. Ford zeigte die Widerstandsfähigkeit dieses Hanfkomposits, indem er das Auto mit einem Baseballschläger bearbeitete. Es gelang ihm nicht, eine Delle zu erzeugen.

Schon ein Jahr später (also 1942) wurden dieselben Bauern zum Hanfanbau für Kriegszwecke geradezu ermutigt, und zwar durch einen Film mit dem Titel „Hemp For Victory“ (Hanf für den Sieg), der in unserem Museum in ganzer Länge zu sehen ist. Nach dem Krieg wurde der Hanfanbau wieder verboten und die Verteufelung von Cannabis unter dem Namen `Marihuana´ sorgte dafür, dass die Erforschung der Möglichkeiten von Hanfplastik eingestellt wurden, genau zu dem Moment, da die Entwicklung von Kunststoff richtig anlief.

Hanfplastik im 21. Jahrhundert

Heutzutage sind in den Geschäften nur wenige Produkte aus Hanfplastik zu finden, weil der Anbau von Industriehanf in einem Großteil der Welt verboten ist. Dennoch gibt es Unternehmen, die sehr erfolgreich CD- und DVD-Hüllen, Motorroller, Unterhaltungselektronik, Design-Stühle und sogar Musikinstrumente aus Hanfplastik verkaufen. Das Hash Marihuana & Hemp Museum zeigt Ihnen eine Auswahl von Produkten, vom Didgeridoo bis zum U-Bahn-Sitz. Zu den Höhepunkten unserer Sammlung gehört eine elektrische Gitarre, deren Klangkörper vollständig aus Hanfplastik hergestellt wurde.

Eine der bemerkenswertesten Anwendungen von Hanfplastik besteht darin, dass die Türfüllungen und Hutablagen bestimmter Reihen von BMW, Mercedes-Benz und Bugatti aus Hanffasern bestehen. Auf diese Weise werden die Träume von Henry Ford doch noch Wirklichkeit.

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